Richtig präsentieren und Präsentationen halten
Speaker, die richtig präsentieren, sind zu einer echten Ausnahme geworden. Egal wie lange Sie bereits vor Publikum präsentieren und wie viele Präsentationen Sie gehalten haben, das Lampenfieber bleibt bei den meisten. Nur die wenigsten Redner präsentieren aus dem Stegreif, ohne jegliche Hemmungen.
Nach mittlerweile 15 Jahren Berufserfahrung und 5 Jahren Studium habe ich weit über 100 Präsentationen, sowohl vor kleinen Gruppen, als auch vor hunderten Teilnehmern, gehalten.
In diesem Beitrag wurden die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken zusammengestellt, die Ihre nächste Präsentation erfolgreich machen!
Ich habe für mich die Formel für das „Richtig präsentieren“ gefunden. Das war aber nicht immer so!
Bei meinen ersten Präsentationen bin ich rot angelaufen, ich habe geschwitzt, die Zuhörer angeschaut – und die Zuhörer haben gelangweilt zurückgeschaut – und ich habe KEIN EINZIGES WORT herausbekommen. Kennen Sie das?
Mein Versprechen:
Nach diesem Beitrag wissen Sie, wie es wirklich geht und die nächste Präsentation wird Ihre bisher Beste!
Überblick der einzelnen Themenblöcke:
Ich mag Präsentations-Trainer nicht!
Ich habe in den letzten Jahren an vielen Präsentations-Seminaren teilgenommen, habe zahlreiche Bücher zu dem Thema gelesen und eine Menge englischer und deutscher Videos angeschaut.
Dabei habe ich eine Erkenntnis gewonnen: Richtig präsentieren? Die meisten Ausbilder verunsichern mehr, als dass Sie helfen!
Im Folgenden habe ich die Standard-Tipps zusammengefasst, die immer wieder wiederholt werden – bis sie anscheinend alle glauben.
Doch sehen Sie selbst wie absurd dies ist: Stellen Sie sich Ihre nächste Präsentation vor: Sie stehen vor Ihren Zuhörern (der sogenannten Zielgruppe, in welche Sie sich hineindenken sollen). Sie präsentieren Ihre PowerPoint-Charts und versuchen die passenden Worte zu finden.
Ihnen wurde geschult zu lächeln, um Sympathie zu transportieren, zu gestikulieren, damit Sie einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Dies führt dazu, dass Sie Ihren Fokus auf das dauerhafte Lächeln und die vermeintlich ausdrucksstarken Gesten legen und Sie gar nicht merken, wie sehr Sie sich verkrampfen. Halt! Das kann nichts werden.
Richtig Präsentieren – Fehlanzeige! Was läuft falsch?
Sie sind mit den Gedanken bei all den Trainern und den Tipps, die Sie in der Vergangenheit erhalten haben.
Sie sind weder beim Publikum, noch beim Thema – und das Ärgerlichste von allem: Sie sind nicht bei sich selbst. Wann haben Sie sich zuletzt bei einem Treffen mit Freunden oder der Familie Gedanken über die Zielgruppe gemacht? Wann haben Sie während eines Gespräches im Café auf Ihre Mimik und Gestik geachtet?
Versuchen Sie mal gezielt Augenkontakt während einer Unterhaltung mit einem Freund herzustellen. Es wird keine drei Minuten dauern, bis die Frage kommt … „Ist alles in Ordnung mit dir?“
Ich denke Sie verstehen, worauf ich hinaus will. Eine gelungene Präsentation baut auf ganz anderen Kriterien auf. Meiner Meinung nach weichen diese Ratschläge von jenen, der meisten Coaches, radikal ab.
Vor einigen Jahren habe ich mich genau auf diese nebensächlichen Themen konzentriert, bis ich dann für mich ein geniales Konzept fand, welches ich heute an Sie weitergeben möchte. Legen wir also los!
Infografik: Die 7 besten Tipps und Präsentationstechniken / readyCon
Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken zum richtigen Präsentieren im Überblick:
Diese 7 Tipps sind entscheidend, um richtig zu Präsentieren!
Diese 7 Tipps sind das Ergebnis aus über 10 Jahren Präsentations-Erfahrung. Sie zeigen die wesentlichen Schritte des richtigen Präsentierens. Im Vergleich zu den oben beschriebenen Tipps der meisten Präsentations-Trainer, sind unsere Tipps entscheidend! Erkennen Sie selbst den Unterschied zwischen den bereits beschriebenen Tipps diverser Präsentations-Trainer und unseren Tipps!
Der beherzte Einsatz wird Ihre nächste Präsentation zur Besten Ihres Lebens machen.
Aber: Die Tipps sind alle gleich wichtig. Sobald Sie einen davon auslassen, schwächen Sie das Gesamtergebnis Ihrer Präsentation. Deshalb lesen Sie alle Punkte genau durch und beherzigen Sie diese bei Ihrer Vorbereitung.
Tipp Nr. 1 – Die Technik der Vorbereitung
Wurde Ihnen schon einmal die Ehre zu Teil einem begnadeten Speaker zuzuhören? In mir persönlich weckt das reine Faszination! Sie schaffen es aus dem Handgelenk heraus, Zuhörer zum Weinen oder zum Lachen zu bringen.
Diese Referenten schaffen es ihre Botschaften so verständlich und logisch zu transportieren, dass sie einen jeden aus dem Publikum erreichen. Sie erhalten gigantischen Applaus und Standing Ovations.
Doch das Geheimnis dieses Erfolgs ist recht simpel. Es ist mit nur einem Wort auf den Punkt gebracht: VORBEREITUNG.
Die besten Redner bereiten sich auf ihre Vorträge gut vor. Und damit meine ich, dass sie eine Präsentation viele Male üben. Spontaneität und Leichtigkeit funktionieren eben dann am besten, wenn Sie Ihre Präsentation im Schlaf beherrschen.
Mein erster Tipp:
Seien Sie in der Lage, die Präsentation vorwärts und rückwärts automatisch wiederzugeben.
Wenn Sie nicht dauernd daran denken müssen, welche Folie als Nächstes kommt, sind Sie in der Lage, spontan Situationen aufzugreifen und in Ihren Vortrag miteinfließen zu lassen.
Wenn ich morgen eine Präsentation halten müsste, würde ich diese heute Abend mindestens 3 bis 10-mal laut vortragen (trotz meiner 10-jährigen Erfahrung).
Wenn möglich, würde ich dabei den Vortrag auch meiner Frau präsentieren. Abschließend würde ich im Bett mit geschlossenen Augen die Präsentation noch 2- bis 3-mal im Kopf durchgehen. Unser Gehirn ist übrigens so aufgebaut, dass es in der Nacht die Impulse, die wir ihm tagsüber gegeben haben, verarbeitet.
Mit diesem Vorgehen bereiten Sie sich also über Nacht im Autopilot-Modus so richtig gut auf Ihren Vortrag vor. Und das, während Sie schlafen.
Irgendwann – so nach 3 bis 4 Vorträgen – wird der Zeitpunkt kommen, dass bei Ihnen aufgrund der Nutzung dieser Technik die erste Routine eintritt. Das Gefühl entsteht: Jetzt kann ich es.
Und gerade jetzt sollten Sie mit der Technik „Der Vorbereitung“ weitermachen. Das Risiko, während eines Vortrags wieder aus der Bahn geworfen zu werden, ist zu groß. Dies musste ich bereits am eigenen Leib erfahren, als ein Vortrag vor meinem Chef und 10 Kunden nicht wie geplant verlief.
Das geschieht mir nie wieder. Deshalb beherzigen Sie die Weisheit: Hochmut kommt vor dem Fall – und machen Sie nicht denselben Fehler wie ich. Bereiten Sie jeden Vortrag vor – auch den 200-sten!
Woran erkennen Sie, dass Sie ausreichend gut vorbereitet sind: Sie brauchen keine Folien und keine Notizen, um Ihren Vortrag von Anfang bis zum Ende durchgehen zu können.
Sollten Sie PowerPoint nutzen, so haben Sie alle Folien im Kopf und wissen, was Sie zu jeder einzelnen Folie zu sagen haben.
Auf den Punkt gebracht:
- Wiederholen Sie Ihre Präsentation mehrmals
- Üben, üben, üben
- Sprechen Sie sich oder anderen die Präsentation laut vor
- Übung macht den Meister
1. Erzählen Sie von Geschichten hinter den Fakten
Denken Sie beim Vorbereiten Ihres Vortrages zurück. Was haben Sie erlebt? Was hängt mit der Entwicklung oder dem Ereignis zusammen oder hat diesen womöglich ausgelöst?
Erzählen Sie von Ihren Gefühlen, als Sie ein gewisses Projekt begonnen haben. Sprechen Sie über die Gefühle Ihrer Mitarbeiter. Erzählen Sie, was bei Kunden passiert ist. Berichten Sie von Ihrer Reise und dem Moment, als Ihnen die Idee für ein Projekt gekommen ist. Beschreiben Sie, wie überrascht der Chef war, als Sie von den Ereignissen berichteten usw.
2. Nutzen Sie Metaphern
Natürlich kann es manchmal passieren, dass Ihnen keine echte Geschichte einfällt. Alternativ dazu oder zusätzlich können Sie Metaphern einsetzen. Unser Jahr war wie die Erstbesteigung vom Mount Everest. Oder eine Sprache zu lernen ist so, wie einen Marathon zu laufen.
Tipp: Halten Sie bei Ihrem Vortrag an dieser Geschichte fest und setzen Sie immer wieder den Link zwischen dem Vortrag und der Geschichte. Das Erreichen der Spitze beim Mount Everst kann das Erreichen Ihrer Unternehmensziele sein. Zu dem Thema Metaphern habe ich am Ende dieses Beitrags eine Buchempfehlung angehängt.
3. Kommunizieren Sie positiv
Wichtig: Kommunizieren Sie ausschließlich in positiven Bildern. Verzichten Sie auf Verneinung. Im Gehirn werden die Begriffe aufgenommen und gespeichert, die wir sagen.
Aus dem Satz „Sie haben nicht alles falsch gemacht“ bleibt im Kopf Ihrer Zuhörern: „Sie haben alles falsch gemacht.“ Sagen Sie lieber: „Dort wo es wichtig war, haben Sie alles richtig gemacht.“
Tipp Nr. 2 – Die Emotion
Viele Menschen denken, dass es bei einer Präsentation um das WAS geht. Die Zuhörer haben sich versammelt, um zu erfahren, was im letzten Jahr passiert ist oder was der Chef zu sagen hat. Das ist zum Teil auch richtig.
Doch Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass dem WIE bei einem Vortrag eine viel zentralere Rolle zukommt. Ich möchte Ihnen das an einem Beispiel veranschaulichen:
Stellen Sie sich vor, Sie müssen als Verkaufsleiter die Geschäftszahlen des letzten Jahres vorstellen.
Nun können Sie ein Chart an die Wand werfen und die einzelnen Monate durchgehen. Sie fangen im Januar an, dann kommt der Februar. Irgendwann kommt das Sommerloch, dass zu einem Rückgang der Aufträge geführt hat – wie jedes Jahr. Dann kommt der September – und irgendwann hört Ihnen niemand mehr zu.
Warum? Zum Einen kennen die meisten Teilnehmer die Zahlen wahrscheinlich schon. Zum Anderen kann das Publikum die Zahlen auch selbst in kürzester Zeit Ihrem Chart entnehmen. In dieser Art der Aufbereitung und Präsentation haben Sie ausschließlich das WAS präsentiert.
Als Verkaufsleiter sind Sie jedoch vertraut über Anekdoten, Geschehnisse oder Storys zu einzelnen Aufträgen und Absätzen. Machen Sie aus einer langweiligen Zahl eine spannende Geschichte! Denn viele Ihrer Kollegen und Zuhörer werden diese nicht kennen!
Und genau von diesen würde ich berichten.
Gleiches Beispiel mit einem anderen WIE: Sie fangen im Januar an und erzählen von der Jahresauftaktveranstaltung. Sie erzählen, dass die Ziele extrem hochgesteckt waren und dass einige Mitarbeiter auf Sie zukamen und an dem Vorhaben zweifelten.
Das Jahr begann auch recht holprig: Der Januar und Februar liefen zwar gleich gut wie im letzten Jahr, doch das würde niemals ausreichen, um Ihre Ziele zu erreichen.
Im März begann sich das Vertriebskonzept dann überraschend auszuzahlen. Insbesondere der Telefonsupport, der zum Jahresbeginn eingeführt wurde, entwickelte sich zu einem echten Verkaufsschlager.
Auch das Sommerloch wurde dieses Jahr besser gemeistert als je zuvor. Sie erinnern sich an einen Termin bei einem Kunden und berichten von dessen positiver Rezession.
Sie berichten von den Monaten bis zum Dezember und beenden Ihren Vortrag mit den Worten:
Jeder, der hier Anwesenden, hat einen gigantischen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet.
Ohne Sie wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ich habe eine Kleinigkeit als Dank und Erinnerung an dieses erfolgreiche Geschäftsjahr mitgebracht.
Um was geht es also wirklich? Um die Menschen, die bei Ihrem Vortag anwesend sind und um das, was diese Menschen fühlen.
Deshalb mein Tipp Nr. 2: Das menschliche Gehirn denkt in Bildern. Je mehr Bilder wir in unsere Sprache verpacken, umso lebendiger wird der Vortrag. Und mit lebendig meine ich, die Aufmerksamkeit und den Dialog von und zu Ihren Zuhörern. Folgende Methoden können Sie dafür einsetzen:
Tipp Nr. 3 – Die Authentizität
Körpersprache, Mimik, Gestik? Vergessen Sie alles, was Sie zu diesem Thema je gelernt haben. Sie sind doch kein verdammter Schauspieler (Verwendung des Kraftausdrucks – weil mich dieses Thema am meisten ärgert) – Seien Sie immer Sie selbst.
Entscheiden Sie bitte, welche Art von Präsentation wohl besser ankommt: Thomas hält einen Vortrag und versucht ständig, seine Arme in der richtigen Höhe vor seinem Oberkörper zu halten, sodass sich die Finger berühren – wie er es eben so gelernt hat.
Er konzentriert sich darauf, keine falsche Bewegung mit den Armen oder Händen zu machen. Kaum nimmt er die Hände auseinander stören ihn seine eigenen Arme – wohin mit den Gliedmaßen fragt er sich? Ach ja, zurück in die richtige Position.
Der Fokus liegt die ganze Zeit auf den Armen und Händen – Thomas empfindet das als Störfaktor. Zum Schluss der Präsentation merkt er, wie verkrampft er die ganze Zeit über war, weil er sich ständig auf seine Arme konzentriert hatte.
Alternative: Thomas begrüßt die Zuhörer mit dem Satz „Es ist großartig vor Ihnen sprechen zu dürfen. Ich freue mich auf diese Gelegenheit, die wir nur einmal im Jahr haben. Denn wann kommt es sonst vor, mal alle Kollegen versammelt an einem Tisch zu sehen.“
Dabei konzentriert er sich völlig auf die Kollegen, weil er sich tatsächlich freut, sie zu sehen – schließlich kommt es nur einmal im Jahr vor.
Es gelingt ihm nun intuitiv durch seine Körpersprache die richtigen Signale an das Publikum zu vermitteln, wie Freude, Enthusiasmus und Motivation.
Ich denke, dass das Beispiel zeigt, dass der Fokus auf den Zuhörern und dem Thema liegen muss und nicht auf irgendwelchen Anleitungen zur Hand- und Armstellung während einer Präsentation.
Wenn Sie Ihre Präsentation wie in Tipp 1 beschrieben, in- und auswendig kennen und wie in Tipp 2 spannend vorbereitet haben, können Sie souverän auftreten und müssen sich nicht auf Faktoren, wie Armhaltung und Beinstellung konzentrieren. Vertrauen Sie auf sich selbst!
Ein Wort zu den Läufern: Ein Teil der Menschen läuft während eines Vortrages gerne im Raum umher, um so die eigene Unsicherheit loszuwerden (dem Lampenfieber davonzulaufen). Wenn Sie standhaft und zwanghaft versuchen auf einer Stelle zu stehen, passiert das gleiche, wie im obigen Beispiel.
Sie konzentrieren sich auf das Stehen und nicht auf den Vortrag. Sie können das Laufen auch zu Ihrem Freund machen. Legen Sie bereits in der Vorbereitung fest, wann Sie laufen und wann sie stehen.
Das Laufen am Anfang des Vortrags kann zum Beispiel dafür genutzt werden, um die Anfangs-Unsicherheit loszuwerden und gleichzeitig, um mit den Leuten im Raum Kontakt aufzunehmen, indem Sie beim Laufen den Teilnehmern ins Gesicht schauen.
Bleiben Sie, nachdem etwas Sicherheit eingekehrt ist, stehen und laufen Sie erst dann wieder los, wenn Sie sich dazu bereit fühlen. Im besten Fall erzählen Sie dabei eine emotionale Geschichte, die die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf Sie lenkt.
Tipp Nr. 4 – Der Startschuss
Schuss … und die Läufer sprinten los. Dieser Moment ist entscheidend – vielleicht sogar der Wichtigste im ganzen Lauf. Wenn der Start gelingt, sind die Voraussetzungen hervorragend, dass der Lauf ein Erfolg wird.
Wenn Sie in Ihrer Präsentation mit einer überraschenden Einleitung alle Zuhörer für sich begeistern, haben Sie schon die wichtigste Grundvoraussetzung geschaffen.
Doch wie läuft die Einleitung ab?
„Guten Tag mein Name ist … Ich bin für das und jenes zuständig“ oder „Lassen Sie mich meinen Werdegang vorstellen.“ Hand aufs Herz, wenn Sie nicht der Richtige wären, um vor dem Publikum zu sprechen, warum wären Sie dann heute auf der Bühne.
Der Einzige, der diese Einleitung braucht, sind Sie selber. Den Leuten ist es egal, woher Sie kommen und welche Referenzen Sie mitbringen. Sie sprechen bereits vor der Gruppe und damit sind Sie in Ihrem Themengebiet autorisiert.
Wie kann man es anders machen?
Ich beginne meine Vorträge immer mit einer kurzen Geschichte. Zum Beispiel habe ich die letzten Vorträge mit einem Forschungsversuch von Curt P. Richter (ein Psychologe und Verhaltensforscher aus den USA, † 21. Dezember 1988) eingeleitet.
Er hat in zahlreichen Versuchen an Mäusen, interessante Erkenntnisse gewonnen. In einem dieser Versuche hat er Mäuse genommen und in ein hohes Behältnis gesetzt, welches mit Wasser gefüllt war. Dann hat er gewartet, wie lange die Mäuse schwimmen, bis sie ertrinken. Zugegeben … sehr brutal!
Es hat etwa 2 Minuten gedauert. Dann wiederholte er das Experiment mit neuen Mäusen, aber einer Ausnahme. Kurz bevor die Mäuse ertranken, führte er eine Leiter in das Glas und ließ die Mäuse dem Tod entkommen.
Am nächsten Tag wiederholte er denn Versuch mit denselben Tieren, die die Erfahrung gemacht haben, dass es ein Entkommen und damit eine Perspektive gab. Was denken Sie, wie lange haben die Mäuse jetzt durchgehalten, als keine Leiter mehr gekommen ist?
Genau 80 Stunden. Was für eine dramatische Einleitung und doch sehr wertvoll! Das Feedback war bisher immer sensationell – auch von Tierfreunden. So können Sie das Ganze umsetzen:
1. Schauen Sie sich einmal wöchentlich eine Präsentation auf dem YouTube Kanal von Gedanken Tanken an: Hier klicken. Dort werden Sie die ein oder andere interessante Geschichte, für den Beginn Ihres Vortrags finden.
Wichtig: Schreiben Sie sich gute Geschichten auf! Sie wissen nie, wann Sie mal eine Geschichte brauchen könnten.
2. Starten Sie Ihren Vortrag mit der Geschichte. Erzählen Sie die Geschichte, zeigen Sie nach Möglichkeit ein passendes Bild in Ihrer PowerPoint oder malen Sie das Wesentliche auf das Flipchart.
Begrüßen Sie die Teilnehmer erst, nachdem Sie die Geschichte erzählt haben. In meinem Beispiel, in der die letzten Worte „Genau 80 Stunden“ lauten, würde der Satz folgen: „Herzlich willkommen zum Vortrag xyz“.
3. Üben. Sobald Sie Ihren Vortrag auswendig darauf haben, nutzen Sie die verbleibende Zeit, um die Einleitung zu üben. Die Einleitung ist der Teil Ihres Vortrags, bei dem Sie vermutlich am nervösesten sind.
Sie sollten die Geschichte allerdings beherrschen, denn so wird es Ihnen gelingen, künstlerische Pausen oder eine Variation der Stimmenlautstärke miteinzubringen und die Geschichte somit lebhafter zu machen.
Deshalb nochmal der Appell: Verinnerlichen Sie sich die Geschichte gut.
Tipp Nr. 5 – Das Finale
Ein wirklich gutes Ende einer Präsentation ist erst der Anfang!
Eine Präsentation sollte immer ein Ziel haben: am Ende sollte eine bestimmte Handlung ausgelöst werden. Ob die Handlung hierbei nur das einfache Nachdenken oder eine klare Arbeitsanweisung ist – der Vortrag sollte immer eine Aktion mit sich bringen.
Mein guter Freund und Mentor Bernd Frey hat eine Technik entwickelt, mit der er bereits während des Vortrags (alleine oder mithilfe eines Kollegen), die Unterlagen und das Protokoll anpassen und aufsetzen lässt. So können bereits während und am Ende eines Termins Aufgaben verteilt und Termine festgelegt werden.
Strategien, Maßnahmen und Pläne sind am Ende eines Vortrags fertig. Der Name der Methode ist Realtime Agreement Minutes. Der große Vorteil dieser Methode: die komplette Nachbereitung entfällt.
Wenn die Zeit es zulässt, geht er sogar so weit, dass einzelne Aufgaben bereits angegangen werden, damit der zuständige Mitarbeiter einen einfacheren Einstieg in die Umsetzung hat.
Zum Beispiel kann die Titelseite eines Prospekts bereits im Groben gestaltet werden. Oder die wesentlichen Punkte (das Inhaltsverzeichnis) zu einem Plan oder einer Maßnahme können in einer Word-Datei zusammengetragen werden.
Wichtig: Dieses Vorgehen erfordert eine intensive Vorbereitung. Allerdings lohnt sich die Arbeit in Anbetracht des Ergebnisses.
Tipp Nr. 6 – Das Medium
Sollte man PowerPoint für eine Präsentation nutzen, oder nicht? Keine Frage, 9 von 10 PowerPoint-Folien, die ich in der Vergangenheit gesehen habe, konnten mich nicht überzeugen.
Würde ich deshalb auf PowerPoint verzichten? Nein. Sowohl hinsichtlich der emotionalen Gestaltung der Präsentation durch das Einbinden von Bildern und Videos, als auch hinsichtlich der Möglichkeit mit 100 PowerPoint-Folien und mehr arbeiten zu können, sprechen für das Programm.
Ich habe es in der Vergangenheit deshalb immer so gehandhabt, dass PowerPoint mit Flipchart in Kombination eingesetzt wurde. Auf dem Flipchart lasse ich gerne mit dem Zuschauer etwas gemeinsam entstehen. Wir beginnen mit einer Linie und irgendwann wird daraus eine Grafik oder ein Mensch …und irgendwann wird daraus ein Objekt.
Das ist das Besondere am Flipchart. Die Aufmerksamkeit und Neugier der Anwesenden kann damit geweckt werden.
Soll ich ganz ohne PowerPoint oder Flipchart präsentieren? Das kann man nicht allgemeingültig sagen. Es kommt zum einen auf das Thema und zum anderen auf das Publikum an.
Zur Vorbereitung einer Präsentation empfehle ich eine PowerPoint aufzusetzen, um zumindest für sich selber einen roten Faden zu entwickeln.
Tipp Nr. 7 – Das Kopfkino
Der „Publikums Angst Stopper“: meine Lieblingsmethode, um die Unsicherheit loszuwerden. Stellen Sie sich die Situation vor: Sie stehen vor dem Publikum und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, haben Sie Gedanken, wie die Folgenden:
Was denken die Leute über mich? Ich mache mich zum Affen, wenn ich diese Geschichte erzähle. Mir hört eh niemand zu. Ich bin nicht gut genug vorbereitet. Was ist, wenn ich versage. Halt Stop!
Leider vergessen wir viel zu häufig, dass das Gehirn nur ein Werkzeug in unserem Körper ist. Dieses Werkzeug ist dazu da, um mit der Umwelt zu interagieren.
Über unsere Sinnesorgane nimmt es die Reize der Umwelt auf und gibt sie mit unseren Erfahrungen und unseren Werten wieder nach außen. Wenn Sie mit einem Werkzeug falsch umgehen, wird häufig das Arbeitsergebnis nicht erzielt oder das Werkzeug geht kaputt.
Deshalb nutzen Sie folgende Technik, um Ihre Gedanken während eines Vortrags wieder zu sammeln:
In dem Moment, wenn der erste negative Gedanke kommt, sagen Sie sich innerlich sofort das Wort STOP!
Stellen Sie sich dabei vor, wie die negativen Gedankenbahnen, die Ihr Gehirn eben versucht hat aufzubauen, abgeschnitten werden. Sollte das Gehirn dennoch weitermachen, wiederholen Sie die Aufforderung STOP!
Sollte Ihnen das nicht helfen und es gelingt Ihnen nicht, Ihre Gedanken und Ihre Konzentration wieder richtig einzuordnen, machen Sie sich bewusst, dass nur Sie alleine etwas daran ändern können.
„STOP! Bis hier her und nicht weiter!“
Und noch ein Gedanke zu folgendem Zweifel: Was denken die Leute über mich? Erstmal nichts!
Die Menschen sind während Ihres Vortrags fast die ganze Zeit nur auf sich selber konzentriert. Sie hören Ihnen nur dann zu, wenn Sie etwas Wertvolles zu sagen haben.
Dazu ein Beispiel: Kennen Sie die kürzeste Formel, um glücklich zu sein- Nein? Dann lassen Sie mich Ihnen diese in zwei einfachen Worten erklären.
Konnte ich mit dieser Frage Ihr Interesse wecken? Ich vermute schon. Die Suche nach Glück haben wir alle gemein. Deshalb ist die Antwort darauf für die meisten Menschen von Wert.
Und genau jetzt in diesem Augenblick habe ich Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Lösungswunsch zu dieser Frage geweckt. Ihr Gehirn möchte nun die Antwort auf diese Frage haben und wartet neugierig darauf. .. und Sie verfolgen meinen Vortrag nun mit Neugier.
Die restliche Zeit werden Ihre Zuhörer mit sich selbst beschäftigt sein.
Nutzen Sie die Chance einer jeden Präsentation selbst zu wachsen, indem Sie Ihre Zuhörer wachsen lassen.
Übrigens lautet die Lösung zur kürzesten Glücksformel der Welt: Denke weniger!
Buchempfehlungen zum Thema richtig Präsentieren*
Im Folgenden habe ich meine besten Buchfavoriten (echte Geheimtipps) zusammengestellt, die mich persönlich in der Thematik richtig Präsentieren extrem weitergebracht haben. Manche dieser Bücher haben nicht unbedingt die Thematik des Präsentierens zum Hauptaugenmerk, dennoch erläutern sie Konzepte, die in einem Vortrag angewendet werden können.
Insbesondere die Bücher von Cialdini und Lakoff/Johnson sind Werke aus der Psychologie. Durch das Verstehen der menschlichen Psyche, wird die Wirkung einiger vorgestellten Konzepte auf den Menschen und seine Handlungen verdeutlicht.
Für Verkäufer und Marketing-Mitarbeiter bieten diese Bücher darüber hinaus die Möglichkeit wichtige Erkenntnisse in Bezug auf Zielgruppen und Kunden zu gewinnen und diese in der Kommunikation einzusetzen.
Die Sofortwirkung – auf einen Blick
Richtig präsentieren und Präsentationen halten
- Optimale Vorbereitung auf einen Vortrag entscheidend
- Wecken der Neugier durch Geschichten und Anekdoten
- Bildhafte und positive Sprache
- Mimik und Gestik
- Selbstvertrauen statt Unsicherheit
- Interaktion
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Eugen Aschenbrenner
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- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 1 – Die Vorbereitung – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 2 – Die Emotion – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 3 – Die Authentizität – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 4 – Der Startschuss – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 5 – Das Finale – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 6 – Das Medium – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
- Infografik – Die 7 besten Tipps und Präsentations-Techniken – Tipp 7 – Das Kopfkino – Die Sofortwirkung – Management Blog: Canva
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